Installation „Hello Judith“

Installation | 1999 | IT-Firma Brokat Infosystems AG | Stuttgart-Vaihingen

Vier speziell für die IT-Firma Brokat entworfenen Gipsabdruck-Installationen werden angebracht, um zur Kommunikation und zur menschlichen Begegnung anzuregen. So entstehen neue Impulse in einer Arbeitsumgebung, die vorwiegend in E-Mailverkehr oder Online-Chats lebendig ist. Das Management will der harten Arbeitswelt einen künstlerischen Kontrapunkt entgegen setzen. Die meist menschenleeren Arbeitsflure des Hochhauses sollen im wahrsten Sinne des Wortes belebt werden.

Die erste Installation der Reihe heißt „Hello Judith", sie ist rund um eine breite, ovale Säule der langen Flure angebracht.

„Private Seat“

Installation | 1999 | IT-Firma Brokat Infosystems AG | Stuttgart-Vaihingen

Ein stummes, durchgestyltes Computerterminal steht verloren im Raum. Ihm gegenüber ist eine sitzende Frau in einem gelben Holzstuhl platziert. Es ist ein Ganzkörper-Gipsabdruck, der aber nur die Rückseite des Körpers abbildet. Es ist ein stummer Dialog zwischen Mensch und Maschine, beide Seiten reflektieren, jede auf ihre Weise. Dieses bizarre Verhältnis verkörpert sinnbildlich das oft nächtelange, steife Verweilen vor dem Monitor in intensiver Programmierarbeit. Der Dialog wird noch verstärkt durch den großen Spiegel, der das ungleiche Duo noch einmal zeigt und tiefer in den Raum projiziert. Die Stimmung verdichtet sich in den Nachtstunden, wenn durch die einzelnen Lichtstrahlen in der Dunkelheit der IT-Firma eine geheimnisvolle Atmosphäre entsteht.

Installation „Dream and Reality“

Installation | 1999 | IT-Firma Brokat Infosystems AG | Stuttgart-Vaihingen

Noch ein Aufeinandertreffen von Mann und Frau. Diesmal ist der Blick auf Füße in Gipsabgüssen gerichtet. Der Mann, vielleicht ein Vorgesetzter oder ein dynamischer Manager, steht fordernd, machohaft in einem magischen Kreis in Stand- und Spielbeinstellung Um ihn herum liegen nach außen gerichtete, spitze Spiegelglasscherben, die das Fordernde, Harte, Entschiedene dieses maskulinen Auftritts unterstreichen. Die Frau  läuft einige Meter entfernt auf ihn zu. Dem drängenden Offensivgeist des Mannes setzt sie sechs weiche, verträumte Schritte entgegen, dargestellt in drei Gipsabdruck-Fußpaaren, die sich in Laufrichtung bewegen. Sie sind gebettet auf einen duftenden Teppich aus Rosenblättern.

Installation „Begegnung“

Installation | 1997 | Foyer Kreissparkasse Herrenberg

Ein Mann und eine Frau stehen sich gegenüber. Sie betrachten sich halb von der Seite, doch die Gesichter sind sich zugewandt. Ihre Körper sind aus Gips, es sind nur Fragmente, die aber zusammen den Eindruck eines vollständigen Körper ergeben. Der Luftraum dazwischen lässt ihre Persönlichkeiten im Foyer der Herrenberger Kreissparkasse spürbar werden. Entstanden sind die Objekte im Juli/August 1997 beim Böblinger Symposium „Sommer am See". Die einzelnen Körperfragmente sind mit Nylonschnüren an einem Metallgitter aufgehängt und als Gesamtfiguren aufgebaut. Auf dem Boden liegen dunkle Kirschholzäste, als ergänzende Konzeption stehen an der Wand zwei große Spiegelplatten.

„Performance Begegnung"

Performance | 1997 | Kreissparkasse Herrenberg

Bei der Vernissage in der Kreissparkasse Herrenberg hat die Stuttgarter Tänzerin Nicole Weyandt der Begegnung mit ihrer Tanzperformance eine noch tiefergehende Bedeutung gegeben. Zur betörenden Musik der Astor-Piazolla-Interpretationen von Gidon Kremer hat sie ihren ganzen Körper in Indigoblau getaucht und schwebt mit tänzerischer Leichtigkeit zwischen den hängenden Figuren, als wäre sie selbst transparent und könnte ihre Körperteile unabhängig von den Gesetzen der Schwerkraft im Raum bewegen Da auch sie entfremdet ist vom bekannten Erscheinungsbild, taucht sie ein in diese ätherische Welt von angedeuteten Silhouetten und Gedanken.

Installation „Zeit“

Installation | 1994 | Gemeindehalle Hildrizhausen

Die Installation „Zeit" spielt mit dem uralten Symbol der Unendlichkeit und dem Nachdenken des Menschen über die Sterblichkeit. Eine fünf Mal fünf Meter große Spirale aus dreiecksförmig aufgeschüttetem Jura-Split Steinen bildet den Mittelpunkt. Darüber ist an einem roten Faden aufgehängt ein Senklotpendel aus Metall, das analog zur Figur auf dem Boden in einer Kreiselbewegung rotiert, wenn man es anstößt. An der Wand lehnen drei verkohlte Holzstelen, alte Pfähle als Symbol der Vergänglichkeit. Die drei archaischen Materialien Stein, Holz und Metall stehen so symbolisch für verschiedene Aspekte des Zeitenlaufs.

Installation „Wie lange noch blauer Planet“

Installation | 1990 | Landesgartenschau | Sindelfingen

„Wie lange noch blauer Planet?" heißt die Installation im Niedrigenergiehaus des Landkreises bei der wie in einem modernistischen Stonehenge acht Säulen mit verschiedenen Müllarten, in einem Kreis angeordnet sind. Dahinter schwebt, mit Acrylfarben auf eine Holzwand aufgemalt, der verletzliche, wertvolle blaue Planet durch das schwarze  Weltall. In der Mitte steht ein weißer Holztisch mit dem (realen) Umwelttelefon des Landratsamtes. Der Teufelskreis der Umweltverschmutzung hat unterschiedliche Schattierungen, die Säulen sind daher auch unterschiedlich hoch. Das neue Stonehenge ist 1990 ein Signal, das nachhaltig eine Wirkung entfaltet hat.